05.03.2021 - Am Donnerstag startete ich zu einem Kurztrip entlang des Grenzweges an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Gemeinsam mit zwei weiteren Fahrzeugen (einem Ford Ranger und einem Mitsubishi L200) trafen wir uns nahe der hessisch-thüringischen Grenze. Meine mitreisenden Kollegen starteten ihre Tour bereits am Sonntag. Die Streckenführung ging immer in Grenznähe. Dabei gab es Abschnitte auf der Straße, Feldwege oder der ehemalige Kolonnenweg.
Nach einer kurzen Etappe am Donnerstag suchten wir am späten Nachmittag einen Standort für unsere Fahrzeuge, an dem wir unser Lager aufschlagen konnten. Hier fragten wir bei einem Besitzer eines ehemaligen Bahnhofs, ob wir eine Wiese nutzen dürften. Nach ein paar freundlichen Worten sagte er uns zu und wir bauten unser Nachtlager auf und ließen den Abend ausklingen.
Am nächsten Morgen gab es für alle die weiße Überraschung. Es hatte mal wieder ein wenig geschneit. Alles halb so warm. Meine Nacht im Canopy Camper war aufgrund der Standheizung warm und recht erholsam. Bei meinen mitreisenden Kollegen war es da schon etwas frischer. Diese nächtigten auf den Ladeflächen oder in einem Zelt.
Nach dem Frühstück starteten wir entlang der Grenze Richtung Thüringen. Dabei kamen wir an dem Ort Langenfeld unterm Stein vorbei und betrachteten das dortige Eisenbahnviadukt. Weiter ging es über kleine Landstraßen und vielen Feldwege zu einer ehemaligen Agentenschleuse mitten im Wald bei Wendehausen.
Nächster Halt war der ehemalige Beobachtungspunkt Point India der US Streitkräfte. Von dem Beobachtungsturm kann man kilometerweit ins Landesinnere schauen.
Der letzte Halt des Tages war in Gerstungen. Hier kauften wir ein paar Lebensmittel ein und fuhren anschließend zur Grenzübergangsstelle Gerstungen (Bahn). Hier sahen wir ein paar Wachtürme, Sperrungen und die ehemalige Gleisanlage.
Weiter ging die Reise über kleine Feldwege und Straßen. Es folgte die Einfahrt auf ein längeres Stück des Kolonnenwegs. Dieser Abschnitt war hier witterungsbedingt schon recht zugewachsen. An einem recht steilen Anstieg rutschte mein Ford Ranger leicht vom Weg und kam dem Abhang bedrohlich nahe. Nach etwas Manövrieren kam ich aber wieder auf den Weg und fuhr langsam aber gleichmäßig mit der Untersetzung den Weg hinauf.
Schlimmer erwischte es unseren zweiten Ford Ranger. Dieser rutschte ebenfalls vom Weg und kam nicht wieder auf diesen. Mit der Seilwinde sicherten wir und zogen ihn Stück für Stück zurück auf den Weg. Zusätzlich reduzierte ich bei meinen Ranger den Luftdruck der Reifen auf 1,4 Bar und fuhr langsam den Weg zurück zum Kollegen. Mit einem Bergegurt hingen wir seinen Ranger an meinen und gemeinsam ging es im Kriechgang bergauf.
Der Ranger vom Kollegen hatte einige Traktionsprobleme, da er nur mit Winterreifen ausgestattet war. Diese kamen auf dem moosbehafteten Untergrund schnell an ihre Grenzen.
Am späten Nachmittag suchten wir wieder ein Nachtlager und fragten einen örtlichen Landwirt. Dieser teilte uns eine Stelle nahe Unterbreizbach an der Werra mit. Zusätzlich fragten wir ihn, ob er uns ein wenig Brennholz verkaufte. Er bejahte und wir stockten für einen kleinen Obolus unsere Vorräte wieder auf. Wenige Zeit später errichteten wir unser Nachtlager am Wasser.